Die Integration neuer Mitarbeiter, eine faire Preisgestaltung sowie der Schutz vor Betrug – beim Mitarbeitertreffen des Schürener Kleidertreffs am 22. Oktober gab es viele wichtige Themen zu besprechen. 24 ehrenamtliche Kräfte sowie zwei Vorstandsmitglieder des Aplerbecker Flüchtlingshilfe-Vereins diskutierten einen Nachmittag lang entscheidende Fragen der alltäglichen Flüchtlingshilfe.
Dass der Kleidertreff an der Markscheiderstraße 1 nach wie vor gut angenommen wird, darüber waren sich bei der großen Zusammenkunft alle einig. Mittlerweile gehörten sogar nicht mehr nur Geflüchtete, die in der Nähe wohnen, zum Kundenstamm. „Aus ganz Dortmund kommen die Leute – auch aus Düsseldorf und Köln hatten wir schon mal welche da“, berichtet Renate Gebelhoff, eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Das sei doch ein gutes Zeichen.
Mitarbeiterinnen tauschen Erfahrungen aus
Und tatsächlich: Die ehrenamtlichen Kräfte haben an jedem der Öffnungstage gut zu tun. Kein Wunder also, dass es für die Beteiligten beim Treffen im evangelischen Gemeindehaus an der Schürener Straße viel zu klären gab. Dabei stand zu allererst der Erfahrungsaustausch auf den Plan – schließlich sehen sich die einzelnen Mitarbeiter meist nur in Kleingruppen, verteilt auf die einzelnen Wochentage. Da war es für alle Beteiligten spannend zu erfahren, wie das Geschäft an den anderen Verkaufstagen läuft. Vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass die Preisgestaltung im Schürener Kleidertreff eine ganz besondere ist.
„Wir haben uns gemeinsam und bewusst dafür entschieden, dass die Sachen sehr günstig abgegeben werden – meist deutlich unter Flohmarkt-Niveau“, erklärt Wolfgang Buchholz, Vorsitzender des Vereins Flüchtlingshilfe im Stadtbezirk Aplerbeck. Anders als in anderen karitativen Einrichtungen legen die Mitarbeiterinnen des Kleidertreffs den Preis für die Waren erst an der Kasse fest und können so individuell auf ihre Kunden reagieren.
Stolz auf die helfenden Geflüchteten
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Tagesordnung war die Integration und die Zusammenarbeit mit Geflüchteten, die freiwillig im Kleidertreff mithelfen möchten. Hier gab es rasch ein recht eindeutiges Stimmungsbild: „Die Geflüchteten, die derzeit dabei sind, sind eine große Hilfe“, fasst eine der Ehrenamtlichen während der Diskussion zusammen. Dolmetschen, vermitteln und kräftig mitanpacken – die Mitarbeiterinnen des Kleidertreffs sind stolz, was die Geflüchteten leisten und welchem Engagement sie dabei sind. Umso erfreulicher sei es deshalb, dass immer wieder neue Interessenten verbeikämen, um mitzuhelfen. Auch wolle man den bisherigen Helfern nach und nach mehr Verantwortung übergeben.
Für Freude sorgte auch der Blick auf die Finanzen, der bei keiner Mitgliederversammlung fehlen darf: Der Kleidertreff wird bis zum Jahresende trotz hoher Ausgaben für beispielsweise Nebenkosten, Umbauten und Mobiliar ein kleines Plus erwirtschaften, auch Spenden haben zu dem positiven Ergebnis beigetragen. Die Einnahmen betragen insgesamt etwas über 15.000 Euro, das gab Erstaunen und Beifall.
Wunderbasar und Nikolausmarkt in Aplerbeck
„Es ist wichtig, sich regelmäßig zusammenzusetzen und über die Dinge zu sprechen, die die Kleidertreff-Mitarbeiter bewegen – um dann gemeinsam Lösungen zu finden“, sagt Bernhard Christiansen, Schatzmeister des Flüchtlingshilfe-Vereins. So habe man auch bei diesem Treffen wieder viel klären können, was den Ehrenamtlern auf der Seele brannte.
Nun können sich die Mitarbeiterinnen wieder voller Elan ihrer ehrenamtlichen Arbeit widmen – viel Zeit zum Verschnaufen haben sie aber nicht. Die nächsten Termine außer der Reihe stehen schon fest: Am 12. und 13. November ist der Kleidertreff beim Wunderba(sa)r des Aplerbecker Pfadfinderstammes „Weiße Rose“ vertreten, und auch beim Aplerbecker Nikolausmarkt am 3. Dezember stehen die Ehrenamtler mit einem eigenen Zelt parat. (uk)
Der Kleidertreff ist geöffnet montags, mittwochs und freitags von 11 bis 15 Uhr. In dieser Zeit können sich Geflüchtete und auch alle anderen Bedürftigen mit den Dingen des täglichen Lebens eindecken. Außer Lebensmittel gibt es im Kleidertreff alles(, was gerade gespendet wurde). Es wird ein kleiner Betrag für die Waren erhoben. Dienstags und donnerstags von 11 bis 15 Uhr werden Sachspenden aus der Bevölkerung angenommen, sortiert und in die Regale geräumt.
Haben auch Sie Interesse sich ehrenamtlich für Geflüchtete zu engagieren? Hier können Sie Kontakt mit uns aufnehmen.